Wo tankst Du auf?
Wo findest Du neu Kraft, dem Leben mit all seinen Herausforderungen Sinn und Zukunft abzuringen?
Wo kommst Du mit anderen Menschen zusammen, um miteinander zu ringen und zu streiten über Dinge, über die es zu streiten lohnt ohne gleich abzugrenzen und auszugrenzen?
Wo triffst Du auf Menschen, die Dir fremd sind und die Dein Vertrauen ersehnen? Wo kommst du zur Ruhe in dieser Zeit des Advent, die doch so oft eher zeitraubend ist?
Wo darf die Frage nach Gott eine offene sein und auch bleiben, weil zu leichtfertige und vorschnelle Antworten auf die Dauer unbefriedigend sind?
Wir möchten herzlich einladen, in dieser Zeit des Advent die Citykirche als einen Kraftort zu erfahren. Sozusagen: eine Muckibude für die Seele. So haben wir
auf den Boden ein leuchtendes Kreuz markiert; es zeigt an seinen Enden vier verschiedene Kraftquellen, aus denen wir Lebensenergie und Hoffnung schöpfen können – sicher nicht nur, aber eben auch hier in der Citykirche.
In einer Zeit, in denen extreme Kräfte in unserer Gesellschaft wie auch in den Kirchen einen neuen Kulturkampf heraufbeschwören, der es darauf anlegt, Menschen und Kulturen gegeneinander auszuspielen, braucht es Orte, die zusammenführen und Verbundenheit ermöglichen, ohne Unterschiedenheiten zu leugnen; Vielfalt macht das Zusammenleben nicht immer leichter, wohl aber immer reicher .
Was hält unsere Welt zusammen in Zeiten, in denen so viel auseinanderdriftet? Auf diese Frage versucht unsere diesjährige Advent-Installation eine Antwort zu geben. Die vier symbolisierten Kraftorte an den Enden unseres beleuchteten Kreuzes führen in die Mitte hin zu dem Ort, wo die Kerzen des Adventkranzes um den Globus herumstehen und die unsere Kirche Woche für Woche heller machen werden.
Immer wieder fühle ich mich beschenkt von den vielen Menschen, die unsere Citykirche besuchen und ihre so unterschiedlichen Lebensgeschichten hier hineintragen. Was für ein Geschenk, wenn Menschen um Orte wissen, wo sie ganz sie selbst sein dürfen und wo sie zugleich finden können, was ihr Leben reicher macht. Unsere Citykirche ist so auf ganz unterschiedliche Weise Kraftort:
Kraftort für Leib und Seele
Ein gedeckter Tisch, die tägliche Mahlzeit, entspannt erzählen, was der Tag mit sich gebracht hat: Für viele selbstverständlich – aber eben nicht für alle. Es stimmt wohl, „der Mensch lebt nicht vom Brot allein“, aber ohne Brot ist Leben doch unmöglich.
Kraftort für Selbstvergewisserung
Nichts denken müssen, nichts tun müssen, nichts entscheiden müssen; aber sein dürfen – zweckfrei; sich spüren dürfen – ohne Druck; leben spüren – weil das Leben so kostbar ist.
Kraftort für Herz und Verstand
Bilder, die mich anregen, vielleicht erregen. Musik, die mich verzaubert, vielleicht die Zeit vergessen macht. Es braucht die Perspektive von außen, um mich im Innern wach zu halten.
Kraftort für Zeit und Ewigkeit
Ein Wort, das mich leben lässt: „Du bist mein geliebtes Kind“. Ein Mahl, das mich sättigt: „Ich für dich“. Ein Gott, der auf meiner Seite steht: „Hab keine Angst“.
In der Adventzeit begleitet uns eine Ausstellung mit fotografischen Arbeiten von Benedikt Ernst: „Tana – das Wasser der Indigenen Pijao. Dazu wird Oliver Bühl am 27.11, 5.12., 11.12. und 18.12. 2025 jeweils um 17h eine Führung an. Die Fotografien möchten einen Eindruck geben von dem Leben eines indigenen Volkes in Kolumbien, dem Partnerland unserer Diözese Aachen.