Ärzte ohne Grenzen

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Datum:
Di. 15. Okt. 2019
Von:
Ursula Fabry-Roelofsen

Vor 20 Jahren erhielt die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ den Friedensnobelpreis. Einer der Gründer, Bernard Kouchner, fasste einmal den Auftrag der Ärzte ohne Grenzen wie folgt zusammen: „behandeln und bezeugen“.

In der Sprache des Glaubens hieße dies: „Was willst Du, das ich Dir tue“ und „Geht hinaus in die Welt“. Der Not des Menschen alle Aufmerksamkeit schenken und tun, was man tun kann; und in gleicher Weise die Sorgen der Menschen zur Sprache bringen und so ein Netz der Hoffnung knüpfen.

Ich will nicht glauben - aber ich glaube

Ich will nicht glauben
an das Recht des Stärkeren,
an die Sprache der Waffen,
an die Macht der Mächtigen.

Ich will nicht glauben,
dass ich gegen Unrecht, das weit weg geschieht,
ankämpfen kann,
wenn ich das Unrecht, das hier geschieht,
bestehen lasse.

Ich will nicht glauben,
dass Liebe ein Gaukelspiel ist
und Freundschaft unzuverlässig
und alle Worte Lügen sind.

Ich will nicht glauben,
dass Krieg unvermeidbar ist
und Friede nicht zu machen.

Ich will nicht glauben,
dass alle Mühe vergebens ist,
dass der Tod das Ende ist.

Aber ich glaube
an das Recht der Menschen,
an die offene Hand,
an die Gewaltlosigkeit.

Aber ich glaube,
dass es nur ein Recht gibt
für hier und dort,
dass ich nicht frei bin,
solange ein einziger Mensch versklavt ist.

Doch ich glaube
an die Liebe, die trägt
und nicht vergeht.

Doch ich glaube
an die kleine Tat,
an die Macht der Güte,
an Frieden auf Erden.

Aber ich glaube
an den neuen Menschen,
an Gottes ureigenen Traum,
einen neuen Himmel
und eine neue Erde.

                       (Wolfgang Lorenz, Bernhard Wolf)