1. Mai - Tag der Arbeit

2020_04_30_EZB (c) Chr. Simonsen
2020_04_30_EZB
Datum:
Fr. 1. Mai 2020
Von:
Christoph Simonsen

Der 1. Mai wird in unserem Land als „Tag der Arbeit“ gewürdigt und dient der Erinnerung, dass alle Arbeit - jene, die verbunden ist mit einer besonderen Ausbildung bzw. einem Studium,  aber in gleicher Weise auch jene, die keiner besonderen Voraussetzung bedarf - in gerechter und lebensermöglichender Weise honoriert wird. Schon biblisch ist dies begründet mit der Überzeugung: „Wer arbeitet,  hat auch Anrecht auf Lohn“ (1. Tim 5,17)

 

Als kirchliche Gemeinschaft ist diese Überzeugung für uns eine Selbstverständlichkeit und unser Auftrag muss es auch sein, auf die Schere zwischen arm und reich in unserem Land  immer wieder hinzuweisen und für eine gerechte Belohnung für alle zu verweisen. Oswald von Nell-Breuning, der Jesuit und Sozialethiker fasst es wie folgt zusammen: „Es gibt keine Gemeinschaft und es kann keine geben,
in der das Solidaritätsprinzip nicht gilt.“ Wir sind füreinander verantwortlich. Gerade in diesem Jahr der Corona Krise darf und muss daran erinnert werden, dass keine*r als einseitige*r Verlierer*in aus dieser schweren Zeit herausgehen darf.

 

Nach einer alten Tradition bringen Gäste neuen Bewohnerinnen und Bewohnern eines Hauses Brot und Salz mit. Diese beiden Symbole bringen zum Ausdruck, was in einem Haus nicht fehlen darf. Brot eben als eines der wichtigen Grundnahrungsmittel, derer wir alle bedürfen und Salz, um dem Leben Geschmack zu verleihen. So oft Arbeit auch Last ist, sie muss immer auch Erfüllung bleiben können.

 

Neben diesem Brauch gibt es auch noch eine andere Tradition, die 1912 in Massachusetts von Textilarbeiterinnen begründet wurde und mit dem Lied „Brot und Rosen“ ihren Ursprung fand. Mit diesem Lied forderten die Frauen eine notwendige ‚Nahrung‘ für Leib und Seele ein.

 

Gott, du Freund des Lebens, du Begleiter in all unsrem Wachsen und Werden, du Ermutiger im Wagen und Staunen: du nährst uns an Leib und Seele und gibst uns die Kraft, an andere weiter zu geben, was uns verheißen und geschenkt wurde. Mit dir wollen wir in Freundschaft und Vertrauen verbunden sein und so Verbundenheit schaffen untereinander und gemeinsam beitragen zu einer gerechteren und liebevolleren Gesellschaft.