Ich möchte Euch heute, am Welt-Umwelttag, von einem Gespräch erzählen; einem Gespräch zwischen dem Philosophen Martin Heidegger und einem japanischen Freund und Kollegen Heideggers:
Heidegger fragte den japanischen Professor, was denn im japanischen „Die Sprache“ heißen würde, und der Japaner antwortete: IKI KOTOBA.
Heidegger bohrte weiter und fragte, was denn Iki heißen würde. Und der Japaner antwortete: Das Tiefe, Dunkle, Geheimnisvolle.
„Und was bedeutet dann KOTOBA?“, frage Heidegger weiter. „KOTOBA“, so der japanische Professor, „ist das zarte Blütenblatt einer Rose.
Heidegger bohrte noch tiefer: „Was hat denn IKI mit KOTOBA zu tun?“
Und der Japaner antwortete: „Bei uns ist das Wort so wie ein zartes Rosenblatt einer Seerose, die über dunklen Tiefen, über geheimnisvollen Tiefen erblüht und leicht und schnell vergeht.“
Im Japanischen ist also das Wort etwas Zartes und Zerbrechliches. Das Wort ist eine Andeutung der dahinter- oder darunterliegenden Tiefe.
Wenn unser Umgehen mit Wort und Schöpfung in dieser Weise in Einklang stehen, habe ich um unsere Zukunft keine Angst.
Euer
Christoph Simonsen