„In welcher Welt leben wir eigentlich?“ So oft klaffen Wunsch und Wirklichkeit auseinander und wer wünschte sich manchmal nicht den allseits bekannten Skotty aus der berühmten Science Fiktion Serie ‚Enterprise‘ an die Seite, der einen hochbeamen kann. „Skotty, beam mich hoch“, so funkten ihn die Besatzungsmitglieder oft an, wenn sie in gefährliche Situationen geraten waren. Sich wegträumen können in eine andere, heilere und vollkommenere Welt: Wäre das die Lösung aller Probleme“ Und: Sind wir Christ*innen nicht in der privilegierten Situation, dass wir sogar eine andere Welt, den Himmel zur Verfügung haben, das Reich Gottes, das Paradies?
Jesus selbst spricht von dieser „anderen“ Welt, wenn er zu Pilatus sagt: „Mein Königtum ist nicht von dieser Welt“.
In den Erzählungen der Chassidim wurde Rabbi Chanoch einmal auf die Zwei-Welten-Theorie angesprochen und er antwortete: „Auch die Völker der Erde glauben, dass zwei Welten sind; ‚in jener Welt‘, sage sie. Der Unterschied ist dies: sie meinen, die zwei seien voneinander abgehoben und abgeschnitten; Israel aber bekennt, dass beide Welten im Grunde eine sind und dass sie eine werden sollen.“
Jesus spricht nicht von einer anderen Welt, wohl von einem anderen Königtum.
In dieser Heiligen Woche stellt sich mir die Frage: Wem oder was vertraue ich mich an? Ja sogar noch ungeschönter: Welcher Autorität unterstelle ich mein Leben, damit es nicht aufgespalten bleibt zwischen Wunsch und Wirklichkeit?
Ihr
Christoph Simonsen