Geschmückte Maibäume ...

kath Dom Magdeburg (c) Chr. Simonsen
kath Dom Magdeburg
Datum:
Sa. 2. Mai 2020
Von:
Christoph Simonsen

Geschmückte Maibäume am Zaun des Kölner Priesterkonviktes in Bonn? Verrückte Welt! Jetzt stellen Frauen schon den Männern Liebesbekundungen vor’s Fenster.

Hinter dieser Aktion verbirgt sich natürlich auch eine Botschaft: Frauen wollten zu Beginn des Marienmonats Mai nicht nur auf die Männerlastigkeit in der katholischen Kirche aufmerksam  machen; sie wollten nicht weniger verweisen auf ihre Bereitschaft, dem Ruf Gottes folgend sich einzulassen auf einen Dienst, der denen vorbehalten ist, die in diesem Konvikt leben und studieren.

„Siehe, ich bin die Magd des Herren. Mir geschehe nach deinem Wort“.

Wie Maria die Magd des Herrn ist, so ist Jesus der Gottesknecht.

Mutter und Sohn: Magd und Knecht. Sie, die dem Sohn Gottes das Leben schenkt; Er, der das Sein Gottes in die Welt trägt.

Maria und Jesus: Magd und Knecht Gottes und beide Berufene Gottes.

Zu dienen bereit zu sein, bedeutet auch,  Bereitschaft zu zeigen,  Verantwortung zu übernehmen. Das haben in gleicher Weise Maria und Jesus der Welt vor Augen geführt.

Sich dienend verantwortungsbewusst erweisend, so könnte die Kirche auch in unserer Zeit als systemrelevant wahrgenommen werden; eher jedenfalls, als wenn Sie an Privilegien festhält, die zeitlos ungerecht sind.

Wenn jetzt bald wieder Gottesdienste gefeiert werden dürfen und die Kommunion gefeiert wird und nur die handeln dürfen im Namen des Herrn, die hinter dem Zaun des Konviktes leben und studieren, dann sollten wir uns des Heinsberger Propstes Willi Willms erinnern, der in so wunderbaren Worten auf den Punkt bringt, worauf es wirklich ankommt:

„In unseren Gemeinden ist nicht überall Kommunion,

wo man zur Kommunion geht;

es ist auch eigentlich ein schlechter Ausdruck:

‚zur Kommunion gehen‘.

Kommunion findet statt,

Kommunion ist etwas dauerhaftes,

Kommunion findet auch überall da statt,

wo Menschen  miteinander in einem Geist,

im Geiste Jesu

zusammen zu Tisch sitzen

zusammenleben“

                          (Willi Willms, neu und älter als gedacht)

 

Christoph Simonsen