Heute verstarb im Alter von 95 Jahren in Nicaragua der Priester und Dichter Ernesto Cardenal. In seinem Angedenken sei an einen geistlichen Beitrag von ihm erinnert, der mit Dankbarkeit, Hoffnung und Zuversicht sein Lebenswerk zusammenfasst, der seinen tiefen Glauben weiterleben lassen möge über seinen irdischen Tod hinaus.
Unter der Überschrift: „Das ewige Fest“ schreibt Ernesto Cardenal in seinem bis heute unvergessenen Lebenswerk „Die Stunde Null“:
„Paulus sagt, alle Kreatur – auch die Pflanzen und die Tiere – seufzt und erwartet die Auferstehung unseres Leibes. Und darum genügt es, wenn ein einziger Leib aufersteht, damit alle anderen gleichzeitig mit ihm auferstehen. So genügt es, dass Christus auferstanden ist – der Erstgeborene unter den Toten -, dass die ganze Schöpfung mit ihm aufersteht.
Christus hat nicht nur die menschliche Natur erlöst, sondern die gesamte Schöpfung. Auch das Brot und der Wein und das Wasser wurden erlöst, die ganze Materie wurde heilig durch ihn. Die Vögel und die Fische haben Teil an der Heiligkeit Christi und an unserer Heiligkeit.
Wenn wir mit Christus kommunizieren, kommuniziert der ganze Kosmos mit Christus.“ (Ernesto Cardenal, Die Stunde Null, Wuppertal 1980)
Möge diese gläubige wie geglaubte Wahrheit von Ernesto Cardenal, dass die ganze Schöpfung wirklich erlöst ist, weiterleben in uns und den Frieden schaffen, wen wir Menschen nur schaffen können, wenn wir wie er dies glauben.