IMPULS

2024_04_Sybille Pattscheck Kopie (c) Chr. Simonsen

Wie viele Farben es wohl geben mag? Ist „weiß“ eine Farbe? „Blau, grün, gelb, rot“: Wie viele Farbvariationen lassen sich wohl durch Kombinationen der Grundfarben neu bilden? Habt ihr eine Lieblingsfarbe?

Eine ganz besondere Farbenvielfalt ist zur Zeit in der Citykirche zu betrachten. „Dunkelviolett mit brombeerfarbenem Rand“; so zum Beispiel betitelt die Künstlerin Sybille Pattscheck eine ihrer Arbeiten, die ausgestellt sind. Auf ihrer Website beschreibt sie die Konzeption dieses Bilderzyklus wie folgt:

"In meiner Malerei geht es um die Hervorbringung von Licht durch Farbe. Das Medium dafür ist transparentes Wachs, aufgetragen auf Holz-, Glas- oder Plexiglaskörper. Mit breitem Pinsel wird der leicht eingefärbte Wachs in dünnen Schichten aufgetragenen, bis ein Farbkörper entsteht, der aus sich heraus zu leuchten scheint. Den endgültigen Farbeindruck, der vor allem auch durch optische Farbmischung im Auge des Betrachters entsteht, bezeichne ich als die gefundene Farbe. Durch die unterschiedliche Leuchtkraft der Farben, die durch die Wachsschichten hindurch leuchten, wird Farbe und Licht zu einem fluktuierenden Seherlebnis. Kontrastierend zur monochrom leuchtenden Bildfläche erscheinen die Seiten des Körpers andersfarbig abgesetzt. Dabei strömt der Farbton des Randes in das Farbfeld des Bildes ein und erzeugt einen diffusen Farbraum mit grenzenloser Tiefe. Die Malerei des Randes erscheint im Inneren des Bildes als farbige immaterielle Lichtsubstanz, welche die Leere zum Leuchten bringt. Es entsteht ein diffuser leuchtender Farbraum, der nichts darstellt als sich selbst, gleichwohl aber zur Projektionsfläche zahlreicher Assoziationen werden kann."

Ja, darum geht es: um eigene, persönliche, geistlich vertiefende Assoziationen, die sich in der Betrachterin, im Betrachter in der Anschau dieser Arbeiten einprägen. Mir ist es ein ganz besonderes Ereignis, dass sich diese Farbenvielfalt im Raum der Citykirche nahezu grenzenlos entfalten kann.

Licht, Farbe, grenzenlose Tiefe, die eine Kraft entwickeln, den ummauerten, eingegrenzten Raum der Citykirche zu sprengen und eine Weite schaffen, die dem Geheimnis Gottes – wenn auch nur einen Millimeter – aber eben dennoch näher kommt.

Bis zum 14. Mai 2024 könnt ihr noch dieses Farbenspiel in der Kirche betrachten, gemeinsam mit den Arbeiten von Freddie Soethout, der uns mit seinem gläsernen Schiff in der Citykirche auf eine wundersame Reise in die Fremde schickt.

Eine kurze Information am Rande: Der Good-Night-Time-Gottesdienst am 21. April 2024 muss leider ausfallen.

Kommt frohgemut und zuversichtlich in den Mai

Euer

Christoph Simonsen

 

 

Citykirche Mönchengladbach

Kirchplatz 14
41061 Mönchengladbach