Der 8. Mai ist ein denk-würdiger Tag.

Unbenannt (c) Chr. Simonsen
Unbenannt
Datum:
Do. 7. Mai 2020
Von:
Christoph Simonsen

Der morgige Freitag, 8. Mai 2020, ist ein denk-würdiger Tag. Vor 75 Jahren wurde Deutschland befreit von der Naziherrschaft, der 2. Weltkrieg war zu Ende. Daran möchten wir am

Freitag um 13.00 Uhr in der Citykirche mit einer Gedenkminute

erinnern. Wenn Sie teilnehmen mögen, so sind Sie herzlich eingeladen. Dabei gelten natürlich die Hygiene- und Abstandsregeln; die Informationen bleiben wohl noch lange Bestandteil all unseres Tuns.

Klaus Paulsen und ich werden einige musikalische und gedankliche Impulse zu setzen versuchen, um eines wach zu halten: Erinnerung.

Meinen Vater kenne ich nicht anders als mit dieser unübersehbaren Narbe an seinem Hals. Sie gehörte zu meinem Vater,  wie sein Winken vom Garagenhof hinauf zu meinem Fenster, das mir abends seine Heimkehr ankündigte. Diese Narbe, unvergessen machendes Mahnzeichen für einen Krieg, ist und bleibt mir als Erinnerung im Gedächtnis: Nie wieder!

Das Eckhaus an der Hindenburgstraße zur Friedrichstraße – zu meiner Kindheit beherbergte es ein Restaurant, ich glaub es hieß „Zum goldenen Schwan“, was meine Eltern ab und zu sonntags zur Feier mit mir besuchten – und die vielen Kriegsschäden, gerade in unserer Stadt: sie rufen uns schweigend entgegen: Nie wieder!

Mein Vater ist vor mehr als 30 Jahren gestorben; seine Narbe kann keiner mehr sehen.

Die Kriegsruinen in unserer Stadt werden überbaut, auch ihre Botschaften verblassen.

Um so mehr braucht es unsere Erinnerung, unser Mahnen, unser Klagen heute, denn wenn auch der eine Krieg beendet ist, die Angst, nichts gelernt zu haben aus dieser  Zeit des Grauens ist nicht gebannt.

Am Ende der Tage wird es geschehen: Der Berg des Hauses des HERRN steht fest gegründet als höchster der Berge; er überragt alle Hügel. Zu ihm strömen Völker. 2 Viele Nationen gehen und sagen: Auf, wir ziehen hinauf zum Berg des HERRN und zum Haus des Gottes Jakobs. Er unterweise uns in seinen Wegen, auf seinen Pfaden wollen wir gehen. Denn von Zion zieht Weisung aus und das Wort des HERRN von Jerusalem. 3 Er wird Recht schaffen zwischen vielen Völkern und mächtige Nationen zurechtweisen bis in die Ferne. Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und ihre Lanzen zu Winzermessern. Sie erheben nicht mehr das Schwert, Nation gegen Nation, und sie erlernen nicht mehr den Krieg. 4 Und ein jeder sitzt unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum und niemand schreckt ihn auf. Ja, der Mund des HERRN der Heerscharen hat gesprochen. 5 Auch wenn alle Völker ihren Weg gehen, ein jedes im Namen seines Gottes, so gehen wir schon jetzt im Namen des HERRN, unseres Gottes, für immer und ewig. (Micha 4,1-5)