Da haben einige nicht schlecht gestaunt, ...

20200920_200733 (c) Chr. Simonsen
20200920_200733
Datum:
Sa. 26. Sep. 2020
Von:
Christoph Simonsen

Da haben einige nicht schlecht gestaunt: Die Bühne war leer, als ich die beiden Künstler*innen zu Beginn des Konzertes begrüßt habe. Gesine Lersch hat sich auf der Orgelbühne versteckt und Martin Lersch radelte vergnügt mit einem Klappfahrrad in die Kirche, drehte genüsslich ein paar Runden und stieg seelenruhig vom Rad und legte sich eine Fülle von Gegenständen zurecht, bevor er zu seinem Dudelsack griff und die ersten Töne durch das Kirchenschiff hallten. Oder war es doch Gesine Lersch, die zuvor schon unaufdringlich ihre Stimme von oben herab erklingen ließ. Ich weiß es nicht; eines aber weiß ich, die Harmonie zwischen Stimme und Instrument, der Einklang der vielen Klänge hat von Beginn an verzaubert. Klang, der nichts will, als berühren. Musik, die nichts im Sinn hat, als gehört werden zu wollen. Zeit und Klang verschmelzen und die Zuhörenden verlieren sich in diesen Einklang. Was alles zu Musik werden kann: die Kuh, die ein Abendlied muht, das Schweinchen, das quiekt, die Mundorgel, die in höchste Sphären verirren lässt.

Der Abend mit Gesine und Martin Lersch war ein Abend, der jegliche Mühe vergessen ließ, der ein überfließendes Schmunzeln ins Gesicht legte und der dankbar in die Nacht entließ. Und wer jetzt neugierig geworden ist, der sei verwiesen auf den 18. Oktober um 19.30 Uhr. Dann sind die beiden wieder in der Citykirche.