An Maria scheiden sich die Geister

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Datum:
So. 15. Aug. 2021
Von:
Christoph Simonsen

Gott, hilf uns zu einen, was wir Menschen immer wieder trennen: Anmut und Kraft, Herz und Kopf, Geist und Liebe, Wille und Zärtlichkeit, Tatendrang und Hingabe, Traum und Tun, Berufung und Amt.

 

Am 15. August feiern wir das Patrozinium unserer Citykirche, das bekanntlich am Festtag der Aufnahme Mariens in den Himmel gefeiert wird.

Maria ist heute in unserer Kirche wieder eine gefragte Frau. Das war sie immer, zweifelsohne, heute aber diskussionsfreudiger denn je. Ist sie eher die Magd des Herrn oder doch die Revoluzzerin, die Gott bittet, die Mächtigen vom Thron zu stürzen, um die Niedrigen zu erhöhen? Ist sie diejenige, die demütig unter dem Kreuz steht oder doch jene, die selbstbewusst ihrem Sohn gegenübertritt und ihn auffordert, für mehr Wein zu sorgen, damit das Fest weitergehen kann?

 

Maria ist heute in ganz gegensätzlicher Weise ein Synonym dafür, welchen Stellenwert Frauen heute in unserer katholischen Kirche einnehmen sollen. An ihr wird von den verschiedensten Seiten gezerrt. An Maria scheiden sich die Geister.

 

Das Wesen Marias selbst könnte die Divergenzen ausräumen, denn sie ist alles: sie ist Dienerin und Revoluzzerin; sie ist demütig und herausfordernd. In dieser anmutenden Widersprüchlichkeit ist sie vor allem eines: Mensch. Wie jede Frau, wie jeder Mann, wie alle, die sich in ihrer Geschlechtlichkeit suchend und fragend erkennen, ist sie eines: Mensch. Und wie jeder Mensch ist sie eine Gerufene und Berufene.

 

Die Gemeinde St. Mariä Himmelfahrt feiert zu ihren Ehren um 11.00 Uhr einen festlichen Gottesdienst in der Citykirche. Und wie an jedem 3. Sonntag eines Monats feiern wir auch in Erinnerung an diese gerufene und berufene Frau unseren „Good-Night-Time-Gottesdienst“ um 20.00 Uhr.

 

Schon vorher darf ich in die Citykirche einladen um 17.00 Uhr zu einem festlichen wie außergewöhnlichen Konzert mit dem schwedischen Organisten Gustav Jannert, er im Rahmen einer Tournee Rast macht bei uns, um uns Musik alter wie zeitgenössischer Komponisten zur Aufführung zu bringen. Seid dazu herzlich eingeladen.

 

 

 

Euer

Christoph Simonsen